Durchführung

Am 07.02.2014 war es nach langer Vorbereitung dann soweit. Unser 3 Tagestripp an den Bodensee stand an. Die Wochen und Monate zuvor hatten wir schon einiges an Planung und Übungen gemacht. Die kompletten Planungsunterlagen sind weiter unten unter dem Titel "Planung" zu finden.

Gaslogistik

Die letzten 3 langen Abende verbrachten wir in Daniels Laden mit sortieren, füllen und labeln von Flaschen. Vielen Dank an dieser Stelle an Daniel, Frank, Karin, Lars und Dennis für das Ausleihen von Stages und Doppelpacks!

 

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Insgesamt füllten wir 55 Flaschen plus 12 kleine Argonfläschchen für die geplanten Tauchgänge an der Old Joe und der Jura.

Dazu wurde eine Liste erstellt, welcher Taucher bei welchem Tauchgang welche Gase in welcher Menge dabei hatte. Es begann damit, Füllstand und aktuell analysiertes Gas festzuhalten und evtl. den Ausleiher/in zu notieren. Dann wurden die Flaschen per Label Taucher, Tauchgang und Zielgas zugeordnet bevor das Füllen begann.

 

  1. TG Wilder Mann 2. TG Jura 3. TG Wilder Mann  
  D12 18|45 - 250bar 80cft. 18|45 - 230bar 80cft. Nx50 - 210bar 40cft. O2- 160 bar D12 Nx26 - 250bar D20 Nx26 - 250bar 80cft. Nx26 - 230bar 80cft. Nx26 - 160bar 80cft. Nx50 - 210bar 80cft. 50|20 - 180bar D12 18|45 - 250bar 80cft. 18|45 - 230bar 80cft. Air - 160bar 80cft. Nx50 - 210bar 40cft. O2- 160 bar  
Tibor OK OK OK OK OK X OK VOR ORT OK X OK OK VOR ORT OK OK  
Dragan OK OK OK OK X OK VOR ORT X OK X OK OK VOR ORT OK OK  
Oli P OK OK OK OK (M26) OK X VOR ORT X OK OK OK OK VOR ORT OK OK  
Oli Z OK OK OK OK OK X OK VOR ORT OK X OK OK VOR ORT OK OK GESAMT:
  8 4 4 4 6 2 2   4 1 8 4   4 4 55

Es stellte sich heraus, dass uns noch 4 Stages fehlen. Da am Bodensee in den meisten Fällen nur Pressluft zu bekommen ist und wir auf TG 2 eine Stage Nx26 brauchten, entschlossen wir uns die Nx50 Stage nach TG1 auf 40bar abzulassen und dann wieder mit Luft zu toppen.

Weiterhin haben wir die Bottomstage von TG1 am Samstag ebenfalls wieder mit Luft getoppt. Da wir nach unserem Erkundungstauchgang TG1 am Wilden Mann beschlossen hatten, dass ein Travelgas für die rund 200m bis zum Abstieg sinnvoll ist. Aufgrund des hohen Wellengangs der uns bei TG3 erwartete eine weise Entscheidung. Mehr mehr dazu bei der Tauchgangsbeschreibung.

Freitag morgen war es dann soweit. Die Flaschen wurden auf unsere 3 Autos und 2 Anhänger verteilt und schon ging es los.

 

Tauchgang 1: Wilder Mann

Am Abend zuvor fiel uns auf, dass die Planung zur Jura so viel Vorbereitungszeit in Anspruch nahm, dass wir für die Old Joe eigentlich gar nichts geplant hatten.

Also noch schnell aus der Erinnerung gekramt dass es irgendwo einen Mast/Baumstamm auf 45m gab, der direkt auf die Old Joe zeigt. Wie mir meine Teamkollegen später erklärten, sagte ihnen Lars am Tag zuvor, dass der Mast auf 35m liegt. Warum mir bei der Vorbesprechung keiner widersprochen hatte, als ich vorschlug auf 45m zu suchen lässt sich leider nicht mehr rekonstruieren. Allerdings war die Vorbereitung generell auch etwas hektisch, da wir erst bei Einbruch der Dunkelheit am Einstieg waren. Das war auch der Tatsache geschuldet dass Oliver P.s Manschette am Nordic Blue Handschuh riss und er nochmal zum Parkplatz laufen musste um einen Nasshandschuh zu holen.

Geplant war also, 10min auf 10-15m zu bleiben und dann für 6min auf 45m den nicht vorhandenen Mast zu suchen. Dann wollten wir für max. 8min auf 62m gehen und die Old Joe suchen. Wie zu erwarten fanden wir auch nach 10min auf 45m keinen Anhaltspunkt wo es denn hinginge und beschlossen einfach auf gut Glück noch einen kurzen Abstecher auf 65m zu machen und dann gleich wieder aufzusteigen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir vermutlich schon weit an der Old Joe vorbei.

Beim Aufstieg in der Deko fanden wir dann auch die Autowracks vor der Meersburger Promenade.

 

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An diesem Tauchgang waren wir sehr schnell unterwegs und lange auf einer sehr langweiligen Tiefe. Als Fazit wurde beschlossen, diesen Tauchgang am Sonntag nochmals zu wiederholen und für den Weg bis zum Abstieg noch eine Stage Travelgas mitzunehmen. Dafür holten wir vorab nochmal ein paar genauere Informationen ein, wo denn die Old Joe genau liegt.

 

 

Alles in allem ein etwas hektischer Tauchgang, da wir auch sehr schnell unterwegs waren. Der Nasshandschuh war äußerst unangenehm. Aber dennoch haben wir einen ganz guten Überblick über den Tauchplatz gewonnen und auch die Tassen auf 14m gefunden, die uns auf TG 3 noch als Navigationshilfe dienen sollten.

Die Nächte

Leider erfuhren wir erst am Tag unserer Anreise, dass an just diesem Wochenende in Uhldingen-Mühlhofen der Fasnet Umzug stattfindet. Und genau in unserem Hotel „Sternen“ Veranstaltungen stattfinden. Auch waren jede Menge betrunkene Fasnachter mit untergebracht.

 

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Prinzipiell habe ich ja nichts gegen das Feiern. Aber wenn bis Nachts um 02:00 Uhr direkt im Stockwerk unter dem Bett im Sekundentakt wortwörtlich auf die Pauke gehauen wird und um 03:00 Uhr auf dem Flur vor der Tür ein Purzelbaumwettbewerb stattfindet, so ist das schon sehr anstrengend wenn man tagsüber noch tauchen will. Entsprechend hatten wir speziell am Tag 3 unser Dekoprofil an den Schlafmangel angepasst. Da Dragan und Oli Z. fast keinen Schlaf fanden, waren sie bei TG 3 auch leider nicht mehr dabei und sind schon etwas früher abgereist.

Tauchgang 2: Die Jura

Von unserem Hotel zum Ufer an der Jura war es etwa eine Stunde fahrt. Alternativ hätten wir auch die Fähre Meersburg – Konstanz nehmen können. Der Zugang zum Ufer gestaltete sich einfacher als gedacht. Direkt am Ufer ist ein Badestrand mit – im Sommer kostenpflichtigen – Parkplätzen. Wir mussten das Material nur 250m zu einer Bank direkt am Ufer schleppen.

Was wir allerdings vergessen hatten war die Taucherflagge. Am Wilden Mann war eine feste Alpha Flagge aufgemalt. Hier am Badestrand gab es so etwas natürlich nicht. Also hieß es mit einem blauen Pulli und etwas Tape improvisieren. Ob das bei den Behörden durchgegangen wäre?

 

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Etwas ernüchternd war dann der Einstieg. Bei Google Earth ist hier ein breiter, gelber Streifen vor dem Ufer. Ich hoffte, dass das Wasser hier mindestens hüfthoch sei. Leider aber sind die ersten 50m nur etwa 20cm tief und weitere ca 150m nur max. 50cm. Bei dieser Tiefe kann man mit gut gefülltem Trocki schorcheln. Leider nicht Rückenschwimmen. Also hieß es, weitere 200m mit vollem Gepäck durch den Schlamm waten. Kurz bevor das Ufer dann doch auf Tiefe abfällt gab es einige Bojen an denen wir unsere Stages festmachen konnten. Andernfalls hätten wir sie wohl nur schwer im Wasser wieder gefunden.

Aber nachdem auch dieses Hindernis überwunden war, ging es ans abtauchen. Nach nur wenigen Metern allerdings verlor Oliver Z. des öfteren die Tarierung und sorgte für Unordnung im Team. Nach ein paar Minuten tauchten wir deshalb wieder auf. Hier rächte sich die Tatsache, dass Oliver bei den Übungstauchgängen mit seinem neuen Rebreather unterwegs war und nicht mit der Ausrüstung die er auch an der Jura dabei hatte. Seine Leash war schlecht dimensioniert und die 80ctft. lag so schlecht auf seinen Beinen, dass wir kurzerhand 80bar abließen. Dadurch hatten wir etwas weniger Sicherheitsreserve, dafür war die Stage leicht positiv.

Dann ging es weiter. Dadurch dass wir die ersten 200m gespart hatten und durch den Aufstieg war die Runtime nun schon von Anfang an etwas korrumpiert. Ich beschloss bei Minute 40, anstatt wie geplant bei Minute 50 bereits auf Tiefe zu gehen.

Wie sich herausstellte war das bereits zu spät. Der Grund war bereits auf 40m, also mindestens einen Meter tiefer als die Jura liegt. Da aktuell sowieso nur wenig Wasser im Bodensee war, vermutete ich sie eher auf 36-37m Tiefe. Deshalb haben wir den Kurs nur etwa eine Minute (statt der geplanten 8 Minuten) weiter verfolgt und sind dann recht schnell um 90° Grad nach links abgebogen. Nach 30m machten wir dann einen weiteren Kursschwenk und waren wieder auf Gegenkurs. Entgegen meiner Erwartungen konnte man recht gut die Tiefenlinien erkennen. Deshalb beschloss ich spontan, die 38m Tiefenlinie zu suchen und ihr nach SW (also entgegen der ganz leichten Strömung) zu folgen. Das Team hatte sich zu diesem Zeitpunkt etwas aufgefächert, war aber noch in Reichweite (wenn auch nicht direkt greifbar).

 

 

Ich vermute, dass wir nicht weit von der Jura abgetaucht waren und sie quasi umrundet haben. Aber das ist natürlich nur ein Verdacht. Die Stages haben ein wenig den Kurs nach links abgelenkt und außerdem ist immer eine leichte Strömung in Richtung Konstanz. Direkt beim Abtauchpunkt haben wir ein rotes Netz gefunden. Vielleicht hilft uns das, wenn wir später mal wieder in der Nähe tauchen sollten.

 

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Auf dem Weg zurück habe ich mich noch etwas weiter in Richtung Süden abfallen lassen, damit wir uns wenigstens noch die Halde ein wenig anschauen können auf dem Weg zum Einstieg. Aber auch diese wenig spannend. Als wir aus dem Wasser kamen war es bereits dunkel und Kerstin und Nico erwarteten uns mit der Taschenlampe am Ufer.

Tauchgang 3: Wilder Mann

Wir haben am Vortag noch einige Tipps bekommen wo denn die Old Joe liegt und wollten es noch einmal probieren. Da auch diese Nacht wieder Party im Hotel angesagt war, beschlossen Dragan und Oli Z., heute nicht zu tauchen. Tibor und ich wollten uns den Tauchgang nicht entgehen lassen und beschlossen das Dekoprofil entsprechend anzupassen. Wir planten mit der Travelstage Pressluft gemütlich parallel zum Ufer zu tauchen und dann bei den Tassen abzutauchen. Wir wollten 8min auf 65m verbringen und dann wieder aufsteigen. Da wir kaum geschlafen hatten und noch vom Vortag vorbelastet waren, beschlossen wir VPM auf Konservatismus +3 zu schalten und die Deko nur mit Nx50 zu berechnen, aber Sauerstoff zu verwenden. Damit hatten wir auch gleich einen Gasverlust-Plan für das O2. Zusätzlich tauchten wir dann auch noch die flachen Stopps des Bühlmann 15/80 auf dem Tauchcomputer sauber aus - also konservativer ging kaum noch. Erster Dekostopp war auf 45m.

 

 

 

Der Einstieg gestaltete sich schwierig. Die Bodensee Starkwind-Warnung blinkte, von Süden näherte sich eine düstere Sturmfront und Hagel setzte ein. Da gegen späten Nachmittag aber wieder besseres Wetter vorhergesagt wurde, beschlossen wir den Sturm einfach zu "unterwassern". Durch den Wellengang war der Einstieg etwas unangenehm. Alle kritischen Systeme checkten wir bereits an Land und tauchten dann einfach mit den Flossen in der einen und allen 4 Stages in der anderen Hand ab. Auf ca. 11m Tiefe am Fuß der Steilwand legten wir dann in Ruhe alles ab und sortierten uns neu. Dann ging es auch ganz gemütlich zu den Tassen, die uns als Marker für den Abstieg dienten. Dann Wechsel auf Bottomstage und ab auf 65m. Dort stießen wir auf ein weiteres Autowrack mit den Resten eines alten Röhrenradios. Wie wir später erfuhren, wäre die Old Joe nur ca. 20m nach Osten gelegen. Leider entschieden wir uns, nach Westen zu tauchen. Nach etwa 8 Minuten traten wir dann den Rückweg nach oben an. Die Deko war dann eher unspektakulär, aber sehr entspannt. Unsere Taktik ging auf und beim Auftauchen hatte sich die Oberfläche wieder beruhigt und die Sonne schien.

Alles in allem, und trotz der Tatsache dass wir die Old Joe nicht gefunden hatten, ein schöner Tauchgang.

Planung

Hier sind unsere kompletten Planungsunterlagen.

 

Europaweiter Notruf: 112

 
- Die 5 W:

  1. Wo ist es passiert:
    → Ufer vor Bottighofen/Schweiz Seenotrettungsnetz Nr. 1678, Nahe Seezeichen 33
    bis zu 1km vor der Uferlinie

  2. Was ist passiert
    → Person im Wasser/vermisst

  3. Wie viele Personen sind in Gefahr

  1. Welche Verletzungen / Erkrankungen

  1. Warten auf mögliche Rückfragen
    → Leitstelle beendet Telefongespräch
    → Bitte hinterlege Deine Telefonnummer!

 

aquamed:+49 700 348 354 63

DAN:+39 06 4211-5685

Druckkammer/Krankenhaus Überlingen:+49 (7551) 9477-0

 

Versicherungen

 

taucher1 aquamed
taucher2 DAN
taucher3 aquamed
taucher4 aquamed

Route

Position:  47° 38.847'N   009° 13.431'E

Tiefe: 38m


(Quelle: openseamap.org)

Seekarte

bodensee.png

ORIGINALKARTE AUS URHEBERRECHTSGRÜNDEN NICHT VERÖFFENTLICHT


Runtime

  • Über Feldweg zur Holzhütte am Strand, falls möglich.

  • Abstieg & Bubblecheck (3 min.)

  • 055° auf 8m für 50 min.

  • Abstieg auf 32m

  • 055° auf 32m für 8 min.

  • 325° auf 32m für 4 min.     

  • 235° auf 32m für 8 min.      

  • 155° auf 32m für 8 min.    

  • 055° auf 32m für 4 min.

  • Aufstieg 21m, Wechsel Nx50.

  • Aufstieg nach Dekoplan

  • 325° auf 6m für 50 min.


Pro Grad Abweichung vom Kompasskurs haben wir einen Versatz von 12m auf diese Entfernung. Die Jura ist 46m lang.

Gefahr durch Schiffsverkehr!Kein Auftauchen auf halber Strecke, keine Boje! Wir sind außerhalb der Schifffahrtsstraßen und Sportboote sind um diese Jahreszeit keine unterwegs. Dennoch ist Vorsicht angebracht. Siehe auch Abschnitt Fähren.

 

Teamzusammensetzung

Oliver Z. Oliver P.
Dragan  Tibor

 

Oberflächensupport: Kerstin und Nicolas

 

Gase

(AMV: 25 ltr/min)  Siehe auch “Gaslogistik”, folgende Seiten

OTU''s Tauchgang: 92

CNS Total: 31,9%

 

6500 ltr  Nitrox 26

2500 ltr  Nitrox 50

9000 ltr  TOTAL

Deko

Oberflächenpause = 1 Tag

Höhe über N. N. = 100m  (s)

Konservatismus = Bühlmann 15/80

 

   

Deko direkt

Deko real

 

Tiefe

36m

32:00

32:00

Nitrox 26

Stop

27m

 1:00

 1:00

Nitrox 26

Stop

21m

 2:00

 2:00

Nitrox 50

Stop

18m

 2:00

 2:00

Nitrox 50

Tiefe

15m

 2:00

 2:00

Nitrox 50

Aufst.

12m

 2:00

30:00

Nitrox 50

Tiefe

9m

 3:00

 1:00

Nitrox 50

Aufst.

6m

 15:00

19:00

Nitrox 50

Tiefe

3m

 7:00

 1:00

Nitrox 50

         



Risiken

  • Dragan hat einen sehr hohen AMV bei Anstrengung.

  • Oli Z. sein Argon reicht nicht (reicht nie...:-)).

Fähren 2014

Im Winter sind nur nachfolgende Fähren aktiv, wobei nur die Fähre Konstanz-Friedrichshafen in unserer Nähe ist. Diese Fähre passiert unser Tauchgebiet etwa halbstündlich. Allerdings liegt die Fährstrecke immernoch etwa 500m weiter in Richtung Seemitte. Wir sollten mit der Fähre also kein Problem bekommen.

 

Auto-Fähre

Friedrichshafen-Romanshorn

Romanshorn-Friedrichshafen


15.12.13 - 13.12.14

(Homepage der SBS)

Auto-Fähre

Konstanz-Meersburg

Meersburg-Konstanz

01.01.14 - 31.12.14

(Stadtwerke Konstanz)

Konstanz - Friedrichshafen - Konstanz  (Bodensee-Katamaran)

01.01.13 - 31.12.13

(Katamaran-Reederei)

Überlingen - Wallhausen - Überlingen

07.10.13 - 11.04.14

 

Gaslogistik

 

Oli P.:

D12 Nx26 250bar

80cft Nx26 230bar

80cft Nx50 180bar

 

Tibor, Oli Z.:

D12 Nx26 250bar

80cft Nx26 230bar
80cft Nx26 230bar

80cft Nx50 180bar

 

Dragan:

D20 Nx26 250bar

80cft Nx50 230bar

 

TEAM:

2x 80cft Nx50 180bar (aufgeteilt auf Dragan und Oli P.).

Mit der Teamredundanz kann der Tauchgang bei Ausfall einer oder 2 Stages regulär beendet werden. Bei weiterem Ausfall kann bis zu 20min vor dem Ufer aufgetaucht und zurückgeschwommen werden.

 

Vorbereitungstauchgänge

 

Zur Vorbereitung haben wir mehrere Übungstauchgänge gemacht. Einer soll hier exemplarisch gezeigt werden. 

Ziel des Tauchgangs war es eine um 20% längere Strecke mit gleicher tiefen Grundzeit (30 min) wie an der Jura zurück zu legen. Dazu hatten wir D12 + 3x 80cft pro Taucher dabei. Eine Stage war mit Nitrox 50 gefüllt, alle anderen mit Nitrox 30. 

Geplant war ca 500m auf 8m Tiefe, weitere 500m auf 12m Tiefe (das simulierte Fahrwasser wo wir etwas tiefer tauchen wollen) zurück zu legen. Weiter 600m auf 32m Tiefe, was das Suchmuster zur Jura simuliert. Dann erfolgt ein Aufstieg auf 12m und etwas später auf 8m. Die 8m Strecke wird dann mit einer Übung gewürzt: Im Fall von Schraubengeräuschen lassen wir uns so schnell wie möglich auf 20m sinken um dann wieder einen langsamen Aufstieg zu beginnen.

 

Da der Baggersee Grauelsbaum nicht all zu groß ist, sind mehrere Kurswechsel vonnöten. Wir begannen mit 060° zum Ostufer, dann 290° zum NW Ufer. Kurz vorher dann ein Wechsel auf 180° zum Südufer. Dort angekommen dann auf 32m sinken und für 5 Minuten Kurs Ost, dann 10 Minuten Kurs Nord, dann 5 Minuten Kurs Ost und wieder 10 Minuten Kurs Süd. Wir sind wieder am östlichen Südufer und steigen durch die Dekostufen auf 12m auf. Nun gilt es noch den Rückweg zu simulieren. Dazu Kurs 340° und beim Erreichen der Nordostufers dann auf 190° wieder nach Süden. Dabei fiel Oliver in seiner Funktion als Navigator auf, dass wir das NO Ufer etwas steiler getroffen hatten als geplant und korrigierten den Kurs 8 Minuten vor Erreichen des letzten Ufers um 020° nach West auf 210°, so dass wir fast genau den Einstieg trafen.

Erfahrungen aus dem Tauchgang

Geschwindigkeit: Erstes Teilstück 19m/min, gesamt etwa 16-17m/min.



Übungsbedarf: Wie man in dem Tiefenprofil sieht, gibt es noch Übungsbedarf bei den Freiwasserstopps. Bei Minute 30 musste eine Backuplampe, die versehentlich an war, ausgeschaltet werden. Auch bei dem ersten Dekostopp auf 21m bei Minute 95 sind noch Verbesserungen bei der Tarierung möglich.

Gase: Mit 3 Stages pro Taucher sind wir fast alle ausreichend bestückt. Dragan hat den höchsten AMV mit ca. 25-30 l/min bei Anstrengung und braucht mindestens eine D18. Alle anderen kommen mit ihren Flaschen hin. Oliver P. kam noch mit einer komplett vollen Stage aus dem Wasser.

Redundanz: Komplett redundant sind wir nur, wenn jeder Taucher mindestens noch eine Stage mitnimmt. Da die Dekompressionszeit überschaubar ist gehen wir das Risiko ein, nur eine redundante Stage pro 2 Taucher dabei zu haben. Sollte diese auch ausfallen, so kann die Dekompressionszeit dennoch eingehalten werden, allerdings muss vorzeitig aufgetaucht werden und es muss zum Ufer zurück geschwommen werden.

Team: Der Navigator muss vorne mittig platziert werden. Es hat sich bewährt, wenn der/die begleitenden Taucher vorne etwa einen Meter zurück fallen. Dadurch sieht der Navigator noch den Schein der Lampen, aber bei kleineren Kurskorrekturen gibt es keine Kollisionen, da diese sehr störend sind wenn 3h getaucht werden muss. Sehr wichtig ist es, diese die Position genau beizubehalten, da jedes erweiterte “Umschauen” den genauen Kurs beieinträchtig.

Der Navigator kann nicht gleichzeitig suchen. Vorteilhaft ist ein Team mit 3, 5 oder mehr Mitgliedern. Die beiden Begleiter vorne übernehmen die Suche jeweils nach rechts und links. Weiterhin kann der Navigator keinerlei Team-Awareness nach hinten übernehmen, ohne Kursabweichungen zu riskieren. Dies muss also auch von den beiden Begleitern vorne übernommen werden.

 Fazit

Leider haben wir auf allen drei Tauchgängen das Ziel nicht erreicht. Dennoch waren es drei sehr spannende Tauchgänge. Wir durften einige spannende Erfahrungen machen.

Speziell den Jura Tauchgang wollen wir im nächsten Winter wiederholen. Folgende Optimierungen wollen wir vornehmen:

  • Wenn möglich einen größeren Kompass (evtl. Navigationsbrett) mitnehmen
  • Den Vorbereitungstauchgang mit exakt identischer Konfiguration durchführen
  • Wenn möglich mit 3 oder 5 Tauchern tauchen
  • Die Geschwindigkeit etwas zurücknehmen
  • Auf Tiefe das Suchmuster etwas weniger generisch und dafür topologiebedingt durchführen.
  • Einen Schnorchel für die ersten 200m mitnehmen
  • Eine gelbe Notfallboje wäre sinnvoll gewesen.

Es war ein tolles Wochenende und ich freue mich schon auf das nächste mal am Bodensee!